Freitag, Dezember 28, 2007

Auch wenn's viele nicht glauben werden - mich gibt's tatsächlich noch. AOL allerdings nicht, zumindest noch nicht wieder bei mir zu Hause. Aber ich bin guter Dinge, dass wir das im neuen Jahr hinbekommen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...

Ansonsten alles tutti. Naja, fast. Ich weise ein übles Fitnessdefizit auf, das ich schleunigst beheben will. Bezehungstechnisch stehe ich wieder bei Null, nachdem ich ein weiteres Psychofrettchen meiner mittlerweile beschaulichen Sammlung zugefügt habe. Ich scheine einen entsprechenden Magnet verschluckt zu haben. Wie die Motten und das Licht... tststs

Abschließend noch eine längst überfällige neue Top-5-Liste:

5. Alanis Morissette - That Particular Time
4. Dashboard Confessional - Stolen
3. Joe Cocker - Unchain My Heart
2. Athlete - Second Hand Stores
1. Melanie C - Home

Freitag, November 23, 2007

Hurra! ...oder nicht?!

Juhuuu! Durch extreme Hartnäckigkeit und couragierten Einsatz meinerseits habe ich den widerspenstigen AOL-Boykott endlich in die Knie gezwungen. Ha! Mein netter Provider hat sich da eine Nummer erlaubt, die mich fast zwingt, ein "Augenblick mal" in unserem hochgeschätzten Medium zu veröffentlichen. Ich ringe mit meinem inneren Schweinehund - nach Ringrichterstimmen steht's derzeit noch unentschieden, aber er hängt schon übelst angeknockt in seiner Ecke...

However... Verspreche hiermit feierlich, demnächst wieder aktiver diesen und den Läufer-Blog zu mit berichtenswertem Schwachsinn zu frequentieren. Soweit, so gut. Oder eben auch nicht. Muss gleich noch den ganzen Installations-Wahnsinn an meines Neffen Computers wiederholen - hurra...

Vorher muss ich aber noch betonen, dass feste Beziehungen auch Schattenseiten haben können. Man beachte folgenden Dialog.

Sie (vorwurfsvoll): Du kratzt. Könntest dich auch langsam mal wieder rasieren.
Er (überrascht, aber einsichtig): Meinst du? Gut, okay. Ich seh wohl schon aus wie ein Waldschrat.
Sie (unerwartet direkt): Nein, Schatz, ein Waldschaft ist hager. Dafür bist zu zu mopsig.

Fies, oder? Ist das ein Trennungsgrund? Ich stell das mal hier zur Diskussion... ;o)

Freitag, November 02, 2007

Schräge Woche, schräger Monat

Ein Glück, dass endlich Wochenende ist. Und November! Was war das bloß für eine Klogriff-Woche? Vom kompletten Monat ganz zu schweigen... Nur die Grütze an den Hacken. Na ja, ihr wisst schon - der ganz normale Wahnsinn eben...

Ein Monat im Kurzdurchlauf - die kuriosesten, banalsten und tragischsten Höhepunkte:

- finde meinen Chef für nullkommafünf Sekunden cool, weil seine erste LP vom Cooper Alice war
- ein Kollege gesteht mir, dass er mal ein unmoralisches Angebot bekommen hat - von einem Kerl!
- quäle mich mit'm Radl zur Arbeit und abends auf dem Rückweg hab ich fünf Kilometer vor dem Ziel einen Platten - SCHEISSDRECKSDRAHTESEL! fahre dennoch trotzig weiter, sauanstrengend
- wahrhaftig sabbernde Kollegin, als der Name eines Schauspielers fällt
- Lebkuchen gefuttert, aber von Glückshormonen keine Spur
- wurde von unfreundlichen Menschen wegen der neuen Frisur mit Frodo verglichen
- Begrüßungsspruch beim Wiedersehen mit einer alten Bekannten: "Oh Gott, iss mal was." - "Ja, schön, dich auch mal wieder zu treffen."
- Hannoveraner Bahnhof im ersten Anlauf und ohne Verfahren gefunden, gruselig
- neuer Auszubildender siezt mich
- neueste Erkenntnis: besitze offensichtlich Muskeln im Hintern! Die plus Muskelkater = aua
- Marathonparty abgeblasen, weil die dafür vorgesehene Kohle für Golfis TÜV und Reparatur draufging
- seitdem Torben weg ist, gewinnt der HSV nur noch, und ich hab die schmerzvolle Aufgabe, ihm das per SMS mitteilen zu müssen - hoffentlich kommt er bald wieder und die Horrorvision, dass seine Gurkentruppe Meister wird, hat endlich ein Ende ^^
- schräger Traum, an den ich mich jetzt grad nicht mehr erinnern kann; aber holla, war der wirr. Wird nachgereicht...
- erwischte mich, wie Celine Dion im Radio lief - und ich mitsummte

Hmpf, vorhin fiel mir so viel ein - und jetzt weiß ich nix mehr. Scheint wohl die nächste Horrornachricht zu sein: Ich werd tatsächlich alt.

Samstag, Oktober 27, 2007

Boooooh!

Halloween-Party in einem naheliegenden Freizeitpark. Tausende verkleidete Gruselfans mit albernen Masken, Hackebeilchen und kiloweise Theaterblut im Gesicht. Nicht so der Verfasser - er schlägt dort in Alltagsklamotten und nur mit einem einzigen Accessoire auf: Einer Red-Nose-Day-Nase.
Herrschaften, DAS war mal so richtig sexy! :oD

Donnerstag, Oktober 18, 2007


Bye-bye Naumann!
Kleenex und Tempo haben einen reißenden Umsatzzuwachs verbucht, Deutschland hat einen seiner wichtigsten Söhne verloren. Zum Glück nur für vier Monate. Torben aka der Schulz aka der Naumann aka Mr Pebody aka weltbester Mitmarathoni in Berlin hat sich über den großen Ozean gemacht, bei kurzen Zwischenstopps den ollen Big Ben und die Satanskralle von Singapur gegrüßt, um sich dann unter die Wallabys in DOWN UNDER zu mischen. Da verbringt er ein Weilchen Sprach-, Berufs- und Kultururlaub im schönen Melbourne - und das ohne mich. Frechheit eigentlich.

Zähneknirschend - Blööööööödsinn -, freudestrahlend (!) wünsche ich meinem allerbesten Kumpel dabei und -für natürlich nur das Allerbeste! Auf dass er bei den Aussies viele tolle Erfahrungen sammelt. Was er da in der Computer-Technik-Elektronik-Dingsbums-Firma so genau treibt, weiß ich natürlich nicht im Geringsten, aber er wird das schon wuppen. Hauptsache, er bringt mir ein Känguruh mit :o)

Zum Abschied gab's ne fette Party "im Keller von Muddern Schulz" (remember our first ass-kicking jam-session, dude!) mit SIEH-WANN_ÄHND-ÖÖÖHNLIE Naumann, Muddern Schulz, dem Moppelchen und mir natürlich. Bei lecker Oktoberfestbier und reichlich Süßkram wurde es schön gemütlich. Und feucht-fröhlich. Und irgendwann war unser Lieblingslüdtke schön knülle. Ich hab da mal was vorbereitet:

Ja, Wohlfühlpegel seit geraumer Zeit ganz offensichtlich erreicht. :o))) However...
Dann gab's natürlich noch ordentlich Abschiedsgeschenke. Ein tolles Fotoalbum (da hat der Moppel aber tief in die Trick- und Bastelkiste gegriffen; Respekt, sah wirklich genial aus!) und ein ultrascharfes Shirt, das der Gute beim Abflug als Glücksbringer getragen hat - wir waren stolz wie Bolle!

Denn nach extrem kurzer Nacht *hüstel* hatten sich der Restalkoholiker, seine liebe Mama und ich uns zu einer überaus unchristlichen Tageszeit auf den Weg gen Hamburg gemacht, um dem Naumann im Flieger nochmal ordentlich zu winken. Dort trafen wir auf den immer noch unfassbar gelassenen Kurzzeitauswanderer und seine sympathische Familie, mit der wir ihm noch einen herzlichen Abschied bereitet haben *schnüff*

Enjoy down under and come back safely, Mr Naumann! We're missing you already :o)

Foto-Love-Story

DAS musste jetzt aber langsam mal nachgereicht werden: Meine kurze, aber zuckersüße und intensive Liaison mit einem leckeren Blaubeer-Käsekuchen, den mir Mama als Belohnung für den Marathon gebacken hat.




Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmjammmmm!

Danke Mama! Danke Kuchen! Leck mich, Waage! :o)

Wer solche Freunde hat...

Das muss man sich mal vorstellen: Die nach eigenem Geständnis bei Massagen laut stöhnende Petra S. aus H. an der E. meinte gestern Abend bei einem ansonsten lauschigen Telefonat plötzlich und unerwartet, also völlig überraschend - und ja, das betone ich hiermit ausdrücklich - ganz eiskalt: “Du hast kein Talent...”
Die Wahrheit kann schmerzhaft sein, Schätzelein...

Das Bügelwäschen-Argument muss ich mit Madamchen noch ausdiskutieren. Sonst geht's mir gut :o)

Montag, Oktober 15, 2007


"Coach" Lüdtke (Mitte) mit seinen Lauflehrlingen Naumann (links) und Calli

Berlin, Berlin!

Ein arg verschnupftes HALLO zusammen. Ein blöder Virus hat mich darnieder gerafft. Was an sich echt blöd ist. Krank sein ist nervig. Vor allem sprengt es immer wieder den Etat für Taschentücher. Was man mit der Kohle sonst so alles Schönes anschaffen könnte... Aber Schwamm drüber, muss ich nun mal mit um.

Andererseits hab ich so etwas Zeit, um mich mal wieder vor die Kiste zu schmeißen und den Blog auf Vordermann zu bringen. Denn hier fehlen ja noch die sehnsüchtig erwarteten Berlin-Bilder. Und hier kommt eine lustig-bunte Auswahl. Vorhang auf:



Vor dem Start: Lauft, Teletubbies, lauft!


Naumann fliegt, Calli grüßt den Coach


So sehen Sieger aus: Die frisch gebackenen Marathonis

Dienstag, Oktober 02, 2007

G-E-S-C-H-A-F-F-T-!-!-!

Wow! Und noch mal: Wow! Nein, eigentlich trifft es WOW-WOW-WOW besser. Die 42,195 Kilometer von Berlin liegen hinter mir - und ich kann es immer noch nicht fassen. Schon gar nicht in Worte. Allein diese bislang wenig inhaltsschweren Sätze haben mich schon arges Grübeln gekostet. Und ich komme immer noch kaum weiter als über das simple WOW hinaus. Was für eine geile Nummer...!

Und ich habe so vielen Menschen zu danken, die mir dieses unvergessliche Erlebnis ermöglicht, mich immer wieder motiviert, inspiriert, gebremst und angefeuert haben. Ich bin schlichtweg überwältigt. Aber der Reihe nach...

Freitagmorgen, 5 Uhr. Mein Wecker klingelt. Vergebene Liebesmühe - ich hab eh nicht geschlafen. Ganz im Ernst: Hätte man mir in dieser Nacht angeboten, ich bräuchte nur unter irgendein Formblatt meinen Namen setzen, um zu erklären, dass ich mich vertan hab und eigentlich gar nicht laufen wollte - ich hätt's wohl getan. Der A****llerwerteste ging mir völlig auf Grundeis. Nix mit succe-piano oder smooth sailing, wie Herr Naumann eine gute Stunde später, als wir uns zusammen - nach einem emotionalen Abschied von den lieben Lieben - mit dem guten alten Christian in seine bequeme Luxusschleuder verfrachtet haben. Lampenfieber? Kennt der Mann nicht. Nerven? Hat er - aus meterdickem Stahl. So gelassen wär ich auch gern, das muss ich mir bei einem der zwei besten Kumpel der Welt noch abschauen. Wie dem auch sei - ab ins Auto und nach Christians Geburtstagsgeschenküberreichung ging's los gen Osten. Und das sogar erstaunlich reibungslos. Gut, ein Stau in knapp 3:45 Stunden, aber was ist das schon im Vergleich zu den 8 1/2 Stunden, die Rebecca & Co am Vortag vom Niederrhein aus unterwegs waren...?!

Im Berlin geht's fast direkt ab ins Hotel - große Überraschung: Gar nicht so übel, für eine Studentenkaschemme. Nach der ersten Inspektion überlassen wir den gelassenen Herrn Naumann seinen wirren E-Technik-Büchern, die offensichtlich nicht mal der Autor selbst so richtig geschnallt hat. Klang aber wohl ganz spannend und sieht auch schön kompliziert aus - da wollte sich der Verlag nicht lang zieren. Und schwupps - schon steht das an der einen oder anderen Uni auf dem Lehrplan. Armer Naumann - ich hätt schon längst flennend hingeworfen. Aber wie gesagt: Mr No-Nerves macht sie alle platt...

Während er also über dem Wirrwarr schwitzt, ziehen das weltbeste menschliche Navigationsgerät und ich gen Innenstadt, um die Route für den weiteren Tagesverlauf und die morgige Reise zum Start auszuloten. Klappt auch ziemlich locker mit Bus und Bahn, sodass wir auch noch einen klitzekleinen Abstecher zu Dunkin' Donuts unternehmen, wo ich mich allerdings pflichtbewusst beherrsche und "nur" einen Bagel esse, während ich meinem kongenialen Begleiter neidische Blicke zuwerfe und ihn dezent darauf hinweise, in welchem Bereich seiner Mundwinkel sich der Puderzucker eingenistet hat.

Danach zurück zur Butze und den Naumann in die Laufklamotten verfrachtet. 15 Minuten mit drei Steigerungen - kostet uns ein laues Arschrunzeln. Müssen aber wegen dem Lauf auf den regennassen Wegen vorsichtig sein. Überstehen das kurze Intermezzo aber verletzungsfrei. Durchatmen.

Dann in Schale werfen für die Messe. Dort zeigt sich eine beeindruckende Kulisse mit x-tausend Sportlern und mindestens ebenso vielen Anbietern, die alles, was das Läuferherz in seinen kühnsten Träumen begehren kann, verscherbeln. Schade, dass es so stickig war und wir nicht mehr Zeit hatten - hätte sehr teuer werden können... ;o)

So ergattern wir relativ zügig unsere Startunterlagen und den ganzen Pipapo wie Chip und Klamottenbeutel, ehe wir uns bei der Pastaparty den Wanst vollhauen. Hach, da muss ich jetzt auch noch schnell drauf rumreiten :o) Christian verdrückt eine halbe Portion, ich streiche nach einer die Segel - und Herr Naumann stellt den clubinternen Rekord von knapp drei Schüsseln auf. Unter bewundernden Blicken und gelegentlichem Applaus verlassen wir mehr oder minder kugelnd die Messehallen, nicht aber ohne uns bei den schicken Adidas-Mädels noch ein Anfeuerungsschild für Christian zu besorgen.

Im Anschluss geht's ab mit dem Shuttle-Bus zum Adidas-Camp am Potsdamer Platz. Nach unfassbar langer Fahrt von gefühlten drei Monaten mit zwei grenzwertigen Mädels, die uns in eine grenzwertige Unterhaltung über grenzwertige Themen verwickeln, kommen wir tatsächlich noch mal an. Also schnell raus, mit einem kurzen aber beachtlichen Zwischensprint die Kletten abgeschüttelt und rein ins Camp. Dort sichern wir uns schöne Shirts als Souvinier. Und beim Rausgehen biegen wir noch in ein Nebenzelt ab - und werden für Interviews verhaftet. Da machen wir mit, is ja Ehrensache. Christian will solange die Gegend erkunden. So lässt er uns in der "Lounge" mit netten Animationsdamen zurück, die uns mit Getränken und Schoko-Energy-Riegeln versorgen, während sie alberne Bilder von uns knipsen, uns mit einem charmanten Lächeln nett dazu überreden, einen Vertrag zu unterzeichnen, in dem wir wahrscheinlich so gut wie alle Persönlichkeitsrechte abgetreten haben oder zumindest sämtliche Einnahmen der darauffolgenden Generationen bis zum Urururgroßcousin vierten Grades. Soll mir recht sein. Schließlich werden wir noch zu einem bühnenreifen Strip gezwungen, weil auf unseren Shirts angeblich andere Sponsoren zu sehen seien - und das wär blöd vor der Videokamera. Miese Ausrede, zieht aber trotzdem. Ekstatisches Gekreische und anfeuernde Pfiffe bleiben aus unerklärlichen Gründen aus. However...

Dann isses soweit - der Naumann is als erstes dran. Während er den Leuten auf Englisch seine Beweggründe schildert, sich für diesen Irrsinn angemeldet zu haben, bleibe ich in der Lounge zurück, werbe um die Aufmerksamkeit der Animationsdamen, ernte Ignoranz und begnüge mich dann mit einer etwas schleppenden Konversation mit allerdings wirklich freundlichen Menschen aus der Dominikanischen Republik. Dann kommt mein Einsatz. Mit einer galanten Flugrolle bugsiere ich mich ins Rampenlicht einer kleinen Bühne in einem vielleicht drei mal drei Meter großen Kasten, in dem außer dem Klappenboy noch der Interviewer und fünf Techniker kauern. Wirklich Kuschelig. Dann muss ich fast schon wieder strippen, weil mit meinem Shirt immer noch was nicht stimmt. Zum Glück muss ich nur ein anderes Oberteil überziehen, dann geht's los. Fragen nach meinem Namen und meiner Herkunft beantworte ich wortgewandt und wahrheitsgemäß. Anerkennende Blicke. Und warum - zum Teufel - ich denn mitmachen würde, hä?, will der schlecht rasierte Mensch mit dem Klappbrett wissen. Ganz klare Sache, um Haile Gebreselassie zu schlagen. Schallendes Gelächter. Nee, im Ernst, Leute. Einer muss den Kenianern und Äthiopiern da vorn doch mal den Arsch versohlen, is ja wohl klar. Und wenn sich sonst keiner meldet, dann muss ich das eben machen. Eine Viertelstunde skurriles Gespräch und zahlreiche Hampelmanneinlagen weiter blicke ich auf Anforderung zum Abschluss mitten in die Kameraoptik und spreche aus unerfindlichen Gründen einen Satz im ungefähren Wortlaut, dass sich Haile warm anziehen soll - er würde meinen Staub fressen. Man verabschiedet sich trotzdem freundlich von mir. Als ich die Tür öffne, blitzt es heftig und Christian erklärt mir unter einem breiten Grinsen, dass ich diese Viertelstunde noch gehörig bereuen werde. Die Sau hat nämlich von draußen alles auf einer Leinwand gefilmt. Wer solche Freunde hat...

Also ab nach Hause und zeitig ins Bett. Nach einer ellenlangen Diskussion über die Fenster-auf-oder-zu-Frage bekommt der feine Herr Lüdtke seinen Willen und wir verbringen eine stickige Nacht inklusive Todesangst - Killerplautze Lüdtke liegt oben im Hochbett direkt über unseren Köpfen. Herrn Naumann stört's nicht, der sägt schon nach wenigen Minuten ordentlich Wald ab. Das Moppelchen steht ihm darin im Nichts nach, während ich um mein bisschen Leben bange - und die lärmenden Drecksblagen im Teenageralter von nebenan um ein Haar ein bisschen früher von ihrem Schicksal erlöst hätte. Nach gefühlten zwei Stunden Dösschlaf weckt uns der Handywecker. 5.45 Uhr, raus aus den Federn. Im Duschmarathon bleiben wir hinter unseren zeitlichen Planungen, aber das holen wir beim spärlichen Frühstück wieder rein. Danach rein in die Laufklamotten, Sachen zum Auto bringen, in die lustigen, aber vor allem warm haltenden Teletubby-Anzüge geschlüpft und ab mit dem Bus bzw. der Bahn zum Startbereich. Gleiches haben viele andere Leute mit lustigen orangenen Beuteln vor, und das, obwohl die Müllabfuhr gar keinen Betriebsausflug organisiert hat. Auf dem Weg entstehen viele ulkige Bilder, die definitiv nachgereicht werden. Nach dem beinahe tränenreichen Abschied von Christian vermittelt Herr Naumann auf dem Weg zur Beutelabgabe sowas wie den Hauch von Nervosität - Erleichterung: Es läuft also doch ein menschliches Wesen neben mir ;o)

Der Toilettenstopp verläuft mangels Klopapier eher besorgniserregend - aber Schwamm drüber (nein, so ist's nicht gemeint - der wurde natürlich nicht zweckentfremdet). Wasserstation gibt's auch nicht. Also noch mal zurück zum Beutel und zwei, drei Schlückchen Saft getankt. Dann in den Startblock. Schockschwere Not: Wo kommen all die Leute her? Die komplette Weltbevölkerung scheint sich auf unserem Zubringer zur Startlinie versammelt zu haben. Darunter ein freundlicher Nürnberger, mit dem wir kurz ins Gespräch kommen. Dann ist warten angesagt. Lange warten. Dann wollen wir aber doch noch ein wenig weiter nach vorn und legen glücklicherweise einen erfolgreicheren Last-Minute-Toilettenstopp ein, bevor uns noch ein Österreicher nach kurzem Erfahrungsaustausch viel Glück wünscht, was wir freundlich erwidern, ehe wir die Teletubby-Kostüme entsorgen. Und dann geht's auch schon los.

So gegen 9.25 Uhr überqueren wir die Startlinie auf der Straße des 17. Juni - und umgehend meldet sich die Gänsehaut zu Wort. So viele Menschen in Laufklamotten - so viele hinter den Banden. Ein geiles Gefühl. An der Siegessäule geht's trotzdem noch eher schleppend voran, weil so unfassbar viele Menschen unterwegs sind, dass kaum ein Durchkommen ist. Kurz vor dem Ernst-Reuter-Platz, also zirka bei KM 2 dann der absolute Supergau: Christiane steht am Wegrand und feuert uns an. Sie drückt mich kurz, scheucht mich dann aber weiter. An laufen ist die nächsten drei KM nicht zu denken - ich fliege. Hab mich so gefreut, dass ich fast ein Tränchen verdrücken musste - der absolute Hammer. Was für eine geile Aktion. Kann es immer noch nicht fassen, als wir Alt-Moabit langjuckeln und wir Ausschau nach Katja halten. Aber Fehlanzeige. Ich werde später gerügt, sie hätte sich wegen mir a) zu einer gotteslästernden Zeit aus dem Bett quälen müssen und b) den Hals verrenkt und das c) für nix und wieder nix. Tut mir leid, hätte gern gewunken - aber wo kein freundliches Gewicht, da kein Handwedeln. Deutlich mehr Glück hat wenig später Christian, der uns zwischen KM 7 und 8 frenetisch jubelnd vorantreibt. Wieder Endorphinausstoß bis Meppen - aber wir müssen leider viel zu schnell wieder los.

So geht es weiter über die Otto-von-Bismarck-Straße gen Osten. Uns geht's gut, aber das Zusammenbleiben erweist sich als schwierig. Zwar meistern wir die ersten beiden Getränkestationen spektakulär unspektakulär, aber unsere Tempovorstellungen gehen nicht ganz konform - und der weltbeste Mitmarathonläufer aller Zeiten ist vom "ewigen Slalomlaufen" angenervt. Also schickt er mich zwischen KM 12 und 13 auf Höhe der Heinrich-Heine-Straße weg. Ich hätte schwören können, dass wir uns noch vor der Ziellinie wiedersehen würden, aber diese Hoffnung blieb leider unerfüllt.

Die folgenden KM vergehen wie im Flug. Es gibt im Zeitplan rund eine Minute aufzuholen und ich lasse mich von der Atmosphäre entlang der Strecke problemlos durch den Ostteil der schönsten aller Hauptstädte tragen. Beim Südstern treffe ich wieder einen strahlenden und jubelnden Christian und teile ihm kurz und bündig mit, dass Torben gleich kommen wird. Das Adrenalin treibt mich weiter, sodass ich auf der Gneisenaustraße bei KM 18/19 zirka zwei Minuten "Guthaben" im Zeitplan habe. Dann treffe ich zufällig wieder auf den Nürnberger von vor dem Start. Wir wechseln ein paar aufmunternde Worte, dann verabschiede ich mich mit den besten Wünschen.

Doch dann der große Schock: Beim KM 20 (Goebenstraße) zuckt es einmal kurz im linken Oberschenkel. What the f*** war das? Ich merke, wie Panik in mir aufsteigt. Dann wieder: Ein kurzes Ziehen, genau an der gleichen Stelle, hinten, zirka zehn Zentimeter über der Kniekehle. Verdammte *#!-, wenn ich jetzt verletzt abbrechen muss, war alles umsonst. Mit sorgenvoller Miene lasse ich es etwas lockerer angehen, doch die Abstände zwischen dem Ziehen im Oberschenkel werden immer kürzer. Dann kommt die Rettung: Ein Versorgungspunkt. Ich bremse ab und gönne mir langsam weitergehend einen Becher Wasser. Erstmals greife ich auch zu dem isotonischen Getränk Basica (ja, für die werbe ich jetzt gern aus gutem Grund). Durch das, bilde ich mir zumindest ein, ist es wieder weggegangen. Kurz darauf passiere ich wie wundergeheilt, aber immer noch etwas skeptisch die Halbmarathon-Marke. Um es vorwegzunehmen: Der Oberschenkel hat danach auch keine Mucken mehr gemacht. Zum Glück. Wäre das bis KM 22 nicht besser geworden, hätte ich wohl oder übel das Handtuch werfen müssen.

Die nächsten KM im Westen fliegen geradezu an mir vorbei. Per Durchsage erfahre ich, dass Haile den Weltrekord gebrochen hat. 2:04 Stunden und ein paar mickrige Sekunden - einfach unfassbar! Kein Wunder, wenn er mich doch als Pacemaker hatte... Beflügelt von seinem Triumph, traue ich mich auch wieder, etwas auf das Tempo zu drücken - und habe bei KM 30 fünf Minuten "Guthaben" im Zeitplan. Und das, obwohl mir der nächste "Motivationspunkt", auf den ich mich gefreut habe, verwehrt bleibt: Rebecca und ihre Leute sind auf der Schmiljanstraße leider nicht zu entdecken, da sie am Vorabend zu viel gefeiert und es deshalb nicht zum Lauf geschafft haben. Schade, hätte mich gefreut. Trotzdem breche ich noch nicht ein (auch weil die Zuschauer da so richtig geil drauf waren; in diesem Zusammenhang schicke ich Grüße an den witzigen Kerl mit dem Bier-Plakat, auf dem darüber die vielsagenden Worte "nur noch 14 KM bis..." und dann ein Pfeil nach unten auf die prall gefüllte Maß mit perfekter Blume standen). Denn da der Zeitplan fortan eine etwas gemäßigtere Geschwindigkeit vorsah, hab ich mir vorgenommen, diesen Vorsprung in der Folge so lange wie möglich "nur verwalten" zu wollen, ohne weiter auf die Tube zu drücken. Glücklicherweise erweist sich diese Idee als goldrichtig: Bis KM 35 - auch dank eines weiteren, wenn auch superkurzen Wiedersehens mit Christiane - geht's mir galore, dann baue ich merklich ab. Erstaunlicherweise aber nur im Kopf. Denn mein Vorsprung schmilzt erst leicht ab KM 38 auf der Leipziger Straße, die mir ewig erscheint (Christian hat da irgendwo ein grauenvolles Bild von mir geschossen. Ich sehe klinisch tot aus. So ähnlich hab ich mich auch gefühlt.). "Du musst nur bis KM 39 kommen, die letzten drei gehen von allein", muntere ich mich einer Läuferweisheit vertrauend mehrfach auf. Und es wirkt - in Zusammenarbeit mit den Zuschauern. Die geniale Stimmung entlang des Ku'damms, der Tauentzien- und Potsdamer Straße zum Potsdamer Platz hat definitiv dafür gesorgt, dass ich nicht wirklich langsamer wurde.

Dann aber muss ich merklich Tribut zollen und ich sehne die KM-Angaben von mal zu mal immer heftiger herbei. "Quäl dich, du Sau. Da vorn noch um die Kurve, dann biste gleich da", denke ich keuchend kurz vor dem Einbiegen auf die Gertraudenstraße. Doch die Strecke zieht sich wie Kaugummi und zahlreiche Läufer an mir vorbei. Sollen sie nur, denke ich bei mir. Du willst eh nur ankommen - und das schaffst du auf alle Fälle. Doch die Vier-Stunden-Schallmauer will ich ja jetzt, wo ich so kurz vor dem Ziel bin und die Gelegenheit günstig ist, auch noch durchbrechen. Also kämpfe ich verbissen gegen die verlockende Vorstellung, eine Gehminute einzulegen an, und quäle mich schleppenden Laufschrittes weiter voran. Als ich auf die Straße Unter den Linden ankomme und in der Ferne das Brandenburger Tor sehe, weiß ich, dass ich es schaffe. Ein erstes Lächeln - das erste nach mindestens 20 KM - zeichnet sich auf meinen Lippen ab.

"Entspann dich Alter", spreche ich mir selbst gut zu, "gleich ist es geschafft." Und mit der Kraft der zweiten Luft richte ich mich noch einmal aus meiner mittlerweile miserablen Körperhaltung (Jupp Mayer wär echt sauer gewesen!) auf und eile etwas lockerer dem Brandenburger Tor entgegen. Auf dem Weg passiere ich einige "Spaziergänger", denen es nicht mehr ganz so gut geht. Im Vorbeilaufen lege ich ihnen eine Hand auf die Schulter und recke aufmunternd die geballte Faust gen Berliner Mittagshimmel, schenke ihnen ein aufmunterndes Lächeln und deute auf das nahe Ziel. Man dankt es mir mit einem gequälten Lächeln und wir fühlen uns beide spontan wieder ein Stückchen besser. Das ist Mitgefühl, das ist gelebtes Miteinander - das ist Marathon.

Kurz vor dem Brandenburger Tor checke ich die Uhr - alles optimal - also wage ich einen längeren Schulterblick nach hinten. Wo ist der Naumann? Müsste doch gleich um die Ecke biegen, um mit mir zusammen über die Ziellinie zu tigern. Ich nehme mir noch 30 Sekunden zur Ausschau, dann reiße ich unter dem Jubel einiger dänischer Zuschauer wieder die geballte Faust in den Himmel und durchlaufe inklusive intensivem Erpelanzug das beeindruckende Monument. Noch 300 Meter, quasi fünfmal lang hinschlagen und man ist da, ein unbeschreibliches Gefühl. "Jetzt vielleicht doch noch einmal Samba tanzen?", überlege ich kurz, verwerfe den Gedanken dann aber. "Mach jetzt bloß keinen Blödsinn mehr." Ich glaube, Christiane wird mir zustimmen :o)

Dann die Ziellinie - die erste in Berlin, an die ich mich erinnere - mit ihrem nervtötenden Fiepen. GESCHAFFT! GESCHAFFT! Ja wie geil ist das denn? GESCHAFFT! Meine Uhr stoppe ich bei 3:57 Stunden - der absolute Hammer. Ich möchte die Welt umarmen, scheitere aber aus physikalischen Gründen. Für den/die eine/n oder andere/n Läufer/in reicht es aber und wir liegen uns klitschnass, schweißbenebelt, aber trotzdem jubelnd in den Armen. Mit zittrigen Schritten wanke ich der Folienausgabe entgegen und hülle mich in das knallgelbe Adidas-Accessoire, das auch prompt seinen Dienst verrichtet und meine Körpertemperatur vor dem rapiden Abfall bewahrt. Die Medaillenfrau empfängt mich mit einem breiten Grinsen und hängt mir den Silberling würdevoll um den Hals. "Herzlichen Glückwunsch, Maximilian." Ja, zugegeben, danach hab ich sie geknutscht. Was dagegen?

Doch diese Liaison beende ich ebenso schnell, wie sie begonnen hatte. Die nächsten Kilometer im Zielbereich verlebe ich wie in Trance. Erst hole ich mir meinen Versorgungsbeutel, dann pfeife ich mir den darin enthaltenen Schokoriegel rein, um mich wieder aufzupäppeln. Mit meiner Ausrüstung parke ich mich danach am Wegrand, um meinen Chip vom Schnürsenkel zu pulen. Es gelingt mir nach einiger Kraftanstrengung. Also weg mit dem gelben Ding und weiter in Richtung Duschen. Ich passiere das Schild, das auf den Massagebereich hinweist, verwerfe den Gedanken aber vorerst, weil ich erst noch unter das kühle Nass springen will. Vor dem Duschzelt tausche ich bei einer netten Dame einen Euro gegen die Erlaubnis, mit ihrem Handy kurz zu Hause anrufen zu dürfen: Familie = selig = hurra! Dann ab unter den Wasserhahn und nach einigen fachmännischen Läufergesprächen weiter zur Family Reuniting, wo wir Christian beim Buchstaben Y treffen wollten (Massage hab ich völlig vergessen). Laut "Rocking All Over The World" singend, treffe ich dort ein, umkurve gazellengleich mehrfach den Baum mit dem vorletzten Buchstaben des Alphabets - aber vom weltbesten Dreimal-auf-der-Marathonstrecke-Motivationskünstler ist nichts zu sehen. Also vier Mädels angeschnackt und wieder mit dem Euro gewedelt, doch ich darf umsonst ran (ans Telefon).

Kurz darauf liegen wir uns (Christian und ich, ohne die Mädels) feiernd in den Armen und warten auf Torben. Weil wir uns Sorgen machen, bewegen wir uns in Richtung DRK-Info-Mobil. Doch nach wenigen Minuten kommt uns ein frisch anmutender Herr Naumann entgegen und es gibt natürlich wieder ein großes Hallo. Gemeinsam tauschen wir unsere Lauf- und Begleitererfahrungen aus, während wir den Stand mit den Soforturkunden ansteuern. Dort wird es amtlich: Torben hat Berlin in 4:17 gerockt und bei mir stehen 3:56 auf dem Zettel. Wir belohnen uns mit Finisher-Shirts und steuern dann glücklich die Heimreise an.

WAS FÜR EINE HAMMERGEILE NUMMER!
Ich kann es nicht oft genug sagen: DANKE!!!

Vornweg an Anke und Rudi, die unfassbares geleistet haben, um aus mir einen waschechten Marathoni zu formen. Das werde ich euch nie vergessen. Ich freue mich schon auf unsere nächste Runde :o)

Dann an den Naumann, der sich als steter Quell der Inspiration erwiesen hat und mit dem ich in Berlin fast Seite an Seite 13 schöne Kilometer und im Herzen 42,195 Kilometer gerannt bin, was das Zeug hält. Alter, wir haben Berlin sowas von gerockt! :o)

Ein Riesenlob an den Motivationskünstler Christian, der es durch sein unermüdliches Engagement dreimal geschafft hat, mir während des Laufs nicht nur ein Lächeln auf die Lippen, sondern vor allem ein gutes Gefühl in die Magengegend zu zaubern. Du warst an diesem Wochenende unser Fels in der Brandung und hast dir deine Medaille redlich verdient. Vor deiner Leistung verneige ich mich zutiefst.

Nicht zu vergessen: Christiane, das verrückte Huhn! Fährt einfach mal so spontan nach Berlin, nur um dabei zuzuschauen, wie ich mich über 42 Kilometer quäle. Das lässt ja schon sadistische Züge erahnen... ;o) Nein, im Ernst: Das war einfach unglaublich lieb von dir und hat mir unheimlich weitergeholfen.

Und natürlich noch ein abschließendes DANKE an meine liebe Familie und alle Daumendrücker, ohne die ich es wirklich nicht geschafft habe. Ich habe auf den letzten, quälenden Kilometern immer wieder an die oben bereits Genannten und euch alle gedacht, um mich voranzutreiben. Alle kann ich hier nicht aufzählen, ich würde nur Gefahr laufen, bei unzählbar vielen wichtigen Menschen in meinem Leben irgendjemanden unabsichtlich zu vergessen - und das wäre unverzeilich.

Fühlt euch umarmt und gedrückt von einem überglücklichen, aber jetzt todmüde ins Bett fallenden
Max :o)

Mittwoch, September 26, 2007

Schleichwerbung? Product Placement!

Leute, ich fühl mich wie das vielzitierte Ferkel auf dem Weg zur Schlachtbank. Noch vier Tage, dann gilt's: Berlin ruft und 39.998 andere Bekloppte werden wie der Naumann und ich angelaufen kommen und rennen, was die kurzen Stampfer hergeben...

In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal auf eine schöne Seite hinweisen, die mich in den vergangenen Monaten eher als diese hier beschäftigt, motiviert, aufgebaut, gepusht und inspiriert hat. Nein, ich spreche nicht von http://www.geil-frivoler-und-voellig-hemmungloser-sex-mit-deiner-traumfrau.de/ (Anmerkung an alle Verzweifelten, die mit zittrigen Fingern schon den Cursor auf den Link gelenkt haben und just daraufklicken wollten: es funktioniert nicht; sollte es zumindest nicht, war ja nur ausgedacht; hmm... ich probier's gleich aus und sag euch dann bescheid ^^). Sondern von http://www.dreimal42.blogspot.com/, wo meine beiden lieben Marathon-Lehrmeister Anke und Rudi zusammen mit mir die mitunter zweifelhaften Erlebnisse rund um unseren verhassten, verfluchten, verteufelten und sowieso verdammt harten Trainingsplan festgehalten haben. Lesenswert, wie ich finde, auch für Nichtläufer. Man beachte auch die Kommentare zu den einzelnen Posts ^^

Am Samstagmorgen geht's los... Mit SE-WANN-ÄND-ÖHNLIE Naumann und dem weltbesten Chauffeur "Double-L", upcoming Plautzinator... I g'frei mi! ^^

Mittwoch, September 19, 2007

Zwo, eins - Soundcheck...

Ein musikalisches Stöckchen, entwendet und abgewandelt von der immer lesenswerten Seite des guten alten Dän (check http://over-n-out.blog.de/). Viel Spaß mit dem Soundtrack meines Lebens:

Opening Credits: Rob Thomas - Little Wonders
Waking Up Scene: 3 Doors Down - Landing In London
Car Driving Scene: Tom Cochrane - Life Is A Highway
Mellow/Pot-smoking Scene: Incubus - Quicksand
Nightclub/Bar Scene: Muse - Map Of The Problematique
Fight/Action Scene: Marilyn Manson - The Fight Song
High School Flashback Scene: Lifehouse - Spin
Happy Friend Scene: Wir sind Helden - Ein Elefant für dich
Dreaming About Someone Scene: Melanie C - Suddenly Monday
Happy Love Scene: Eric Clapton - Wonderful Tonight (live)
Sex Scene: P!NK - Oh My God
Break-up Scene: Seether feat. Amy Lee - Broken
Sad, breakdown scene: Feeder - Turn
Nostalgic Scene: Athlete - Flying Over Bus Stops
Bitter, Angry Scene: Placebo - Infra Red
Chase Scene: Editors - Munich
Death Scene: Snow Patrol feat. Martha Wainwright - Set The Fire To The Third Bar
Regret Scene: Keane - With Or Without You (live)
Funeral Scene: James Blunt - No Bravery
Closing Credits: Coldplay - Amsterdam

Dienstag, September 18, 2007

Von Mücken und Elefanten

Ein ganz normaler unnormaler Tag im Büro. Meinereiner greift zum Telefonhörer, wählt eine hier nicht genauer zu definierende Nummer und wartet gespannt dem Freizeichen aus dem hochelektronischen Kommunikationsgerät. Das Amt baut sich auf, an der Nebenstelle läutet es. Tuuuuut. Tuuuuut. Tuuuut. Meinereiner lauscht mit völliger Hingabe. Tuuuuut. Tuuuuut. Tuuuut. Jemand nimmt ab und folgendes skurriles Gespräch entwickelt sich.

Gesprächsempfängerin (mit typischem Ostblock-Akzent; der Verfasser tippt auf slowenische Putze auf 400-Euro-Basis): "Ja?"
Dreimal-dürft-ihr-raten (unfassbar charmant und höflich): "Schönen guten Tag, mein Name ist *bli* von der *bla*-Zeitung. Ich würde gern Herrn *blubb* sprechen."
Gesprächsempfängerin (nach einigem Zögern, der Groschen ist förmlich durch die Leitung zu hören, als er nach einer gefühlten Viertelstunde klimpernd auf die frisch gewienerten Fliesen knallt): "Aaah ja. Das ist nicht da. Is' draußen. Oder in Tankstelle. Weiß nix."
Dreimal-dürft-ihr-raten (verwirrt): "Äääh... In Ordnung... Dann versuche ich es später einfach noch einmal?!"
Gesprächsempfängerin (resolut): "Gutt. Tschüs." (legt auf)

Die Zweifel zerfressen mich, angesichts einer Hülle von Fragen:
--> Wer zum Teufel war das?
--> Hat sie eine Aufenthaltserlaubnis?
--> Wenn ja, wie hat sie geschummelt, um den Einbürgerungstest zu bestehen?
--> Ist Herr *blubb* etwa ein Neutrum?
--> Was macht er (offensichtlich regelmäßig) um 10 Uhr morgens bei einer Tankstelle? Volltanken - okay, darauf bin ich auch von allein gekommen - aber sein Auto oder sich?
--> Und vor allem, angesichts von "...draußen. Oder in Tankstelle." Besitzt er eine Tankstelle IN seinem Haus?
--> Verfügt er über eine geheime irakische Identität als Ölscheich, der in unserem beschaulichen Landkreis einen gigantischen Harem unterhält, mit dem er wie in stumpfsinnigen Möchtegern-Sido-Musikvideos auf Fuffzigern poppt?
--> Rekrutiert eine aus osteuropäischen Hilfskräften bestehenden Armee, um von seinem verschlafenen Heimatkaff aus die Weltherrschaft zu erreichen, indem er sie mit Bohnerwachs, Feuteln und Putzeimern bewaffnet in ein weitgreifendes Kriegsgemetzel schickt, das das Ende der Menschheit einläuten wird?

Grübelnd beschloss ich, für den Rest des Tages verwirrt zu sein. Also wieder ein ganz normaler unnormaler Tag im Büro...

Dienstag, September 11, 2007

Hey ho, let's go!
Is ma wieder soweit. You-Know-Who drängt den geneigten Lesern wieder Weltklasseentdeckungen der Musikgeschichte auf. Bitte alle sofort morgen pünktlich zehn Minuten vor der Ladenöffnung schon mal in der ersten Reihe einen Platz beim Plattenladen des Vertrauens sichern. Lohnt sich! Am besten gleich mit den Botten an den Füßen schlafen gehen, spart am nächsten Morgen Zeit.
Und auf geht's:
5. Sunrise Avenue - FOREVER YOURS
4. Athlete - TOKYO
3. Incubus - DIG
2. Feeder - THE POWER OF LOVE
1. Feeder - EMILY

Lässt sich daraus mal wieder eine Tendenz erkennen? Schlaumeier vor!
Kurz (!?!?!?) noch ein paar CD-Rezensionen (aus aktuellem Anlass, weil aus London mitgebracht)...

Damien Rice - O
Sehr schön, sehr melancholisch, sehr einlullend. Nix für kurz nach dem Adrenalinkick, zieht einen irre schnell runter. Bei lauem Wetter draußen unter der Decke mit einem guten Buch und einer Saftschorle im Arm - besser geht's nicht. Anspieltipps: VOLCANO, AMY, DECEMBER.

Athlete - Beyond The Neighborhood
Nach dem ersten Hören etwas enttäuschend, vor allem von der mit einigen Lorbeeren hochgelobten Single HURRICANE. Nett allemal, aber ich hatte mir mehr erhofft. Durchaus optimistischer gestaltet als der geniale Vorgänger "Tourist", das gefällt. Mitunter sehr experimentell, gelegentlich etwas übermischt. Mit schönen Höhen (s. Anspieltipps), aber auch Tiefen (ganz schlechte Plattenfirma-Beratung, das instrumentale und recht lahme Stück INBETWEEN 2 STATES als Opener zu bringen; Stümper!). Anspieltipps: TOKYO, FLYING OVER BUS STOPS, THIS IS WHAT I SOUND LIKE.

Brendan Benson - Alternative To Love
Fand ihn zusammen mit Jack White als Mastermind bei The Raconteurs brilliant. Wollte mir schon lange mal seine Solowerke anschaffen. Jetzt war's soweit. Ein ganz guter Griff. Das Titelstück geht ins Ohr und nie wieder raus. Danach einige weitere Highlights, aber auch viel Leerlauf. Muss ich mir nochmal intensiver zu Gemüte führen. Schnell als hörenswert empfunden: ALTERNATIVE TO LOVE, SPILL IT OUT

Feeder - Picture Of Perfect Youth
Ein echtes Sammlerstück. 38 B-Seiten und Raritäten einer großartigen Band, die hierzulande hoffentlich immer ein Geheimtipp bleiben wird. Befürchte sonst, dass sie zu sehr gehypt werden, was sie im Gegensatz zu vielen Stümpern verdient hätten. Aber dann würden sie einiges ihres Charmes des unentdeckten Rohjuwels verlieren, auch wenn sie auf der Insel, wo die Leute offensichtlich deutlich mehr von ehrlicher, bodenständiger Musik verstehen, schon im Geschäft der großen mitspielen. Hielt die CD mit Tränen in den Augen als NicePrice (!) bei Virgin (!!) in den Händen und habe sie dann bedächtigen Schrittes zur Kasse getragen. Ja, ich gestehe, ich habe mir damit Liebe gekauft. Und was für welche...
Trotz viel, viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel (zuviel?!) Spielfreude zwischendurch, mittendrin und zum Schluss ein echtes Highlight meiner Sammlung. Allein für den Kracher EMILY (1. Anspieltipp!) hat sich die Reise nach England gelohnt. Junge, da geh ich ab wie ein Biber auf Zahnstocher. Weckt in mir das bislang völlig ungekannte Bedürfnis, bei voller Lautstärke ein Hotelzimmer in Schutt und Asche zu legen. Wenn es einen Song gibt, der diesen Drang rechtfertigt, dann dieser. Als Post-ichmacheuchmaldenAxelRose-chill empfehle ich das hypnotische Frankie-Goes-To-Hollywood-Cover THE POWER OF LOVE. Wo, verdammt, ist meine Familienpackung Kleenex?

Nicht in England erworben, aber trotzdem kürzlich als Neuzugänge in Empfang genommen:

Incubus - Light Grenades
Landet wohl unter meinen persönlichen Top-5-Alben des Jahres. DIG ist ein astreiner Hummeln-in-den-Hintern-Blower. Ansonsten eine reife Mischung aus mitreißenden Riffs und grandiosen Gesangseinlagen. Der gute Brandon Boyd hat's wirklich drauf. Hammerstimme. Rammt sich mit voller Wucht in die Magenkuhle und lässt einen hart zu Boden gehen. Im nächsten Moment legt er dir aufmunternd die Hand auf die Schulter und haucht dir ein "Aufstehen, Mund abwischen, weiter geht's" zu. Das is Rock'n'Roll! Anspieltipps: DIG, ANNA MOLLY (der brauchte ein bisschen, bis ich dazu abging; krasse Grower-Qualitäten), EARTH TO BELLA, PART I (die perfekte Mischung: Butterweiche Ballade und Abrissbirne in einem)

Montag, September 10, 2007

Der Plautzen-Wettbewerb

Auf die Plätze ... fertig ...

... los!



Die Jury entscheidet nach intensiver, mitunter strittiger und handfester Diskussion auf Unentschieden - recht so!

Mittwoch, September 05, 2007

Unverschämtheit!


Man mag kaum glauben, welch erschreckenden Vorurteile die Engländer mir gegenüber öffentlich vertreten...

Dienstag, August 21, 2007

Meinungsmache

Muss mal meine völlig unabhängige Meinung zur Frage "Sollte der HSV den abwanderungswilligen Rafael van der Vaart verkaufen, oder nicht?" loswerden:

Von mir aus kann der Typ gehen - Hauptsache, seine scharfe Frau bleibt in Hamburg... ^^

Samstag, August 18, 2007

Bumm-Bumm-Calli

Wieder was gelernt: Tennis rockt - und zwar wie hulle!

Gestern knapp zwei Stündchen mit Matzell und Karo auf dem schönen Amelinghausener Platz verbracht und ordentlich ausgepowert. Das mit dem Zielwasser vorher sollte ich für nächstes Mal dringend ausprobieren, denn meine Bälle waren meist mehr auf dem gegnerischen Platz als über dem Netz - aber die älterern Herren nebenan sahen so bewegungsfaul aus, wollte sie nur etwas in Schwung bringen... Mit Erfolg: Bei jedem meiner Filzball-Anschläge sind sie panisch nach Schutz suchend über die rote Asche gekrabbelt, höhö...

Alle Boris Beckers, Steffi Grafs und Tommy Haas' dieser Welt, nehmt euch in Acht: "Bum-Bum-Calli" wird euch nach dem Marathon suchen, finden und die gelben Filzbälle um die Ohren ballern. Zeit für mein böses bald-beherrsche-ich-die-Welt-Lachen: HAR-HAR-HAR! Jetzt aber erstmal Zähne putzen und ins Bett. Schlaft gut, ihr Nasen!

Donnerstag, August 16, 2007

Die Neue!
Es ist vollbracht! Man darf mir gratulieren: Ich hab endlich eine Neue! Wir haben uns beim Shopping in Hamburg kennengelernt. Es war Sympathie auf den ersten Blick. Ich hab erst etwas rumgedruckst, dann aber allen meinen Mut zusammengenommen, und mich nach allen Regeln der Kunst an sie rangeworfen. Mit meinem grenzenlosen Charme ist es mir dann tatsächlich gelungen, sie zum mitkommen zu überreden. Also hab ich sie gleich mitgenommen. Wir haben den ganzen Abend zusammen verbracht und uns auf Anhieb gut verstanden. Es passt einfach. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten, soviel, was uns verbindet. Als ich mich dann abends ins Bett gepackt und verträumt gegen die Decke gestarrt hab, wusste ich: Genau auf die hast du gewartet…

Am nächsten Tag haben wir uns natürlich gleich wiedersehen wollen. Wir sind zusammen ganz sexy und durchaus schon eng umschlungen durch die Stadt gestreift. Es fühlt sich wirklich gut an, sie auf meiner Haut zu spüren, wie sie sich eng an mich ranschmiegt und mir manchmal verstohlen in den Hintern kneift. Das ist zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich mag es – und wird mich sicher bald daran gewöhnt haben.

Einen Haken hat die Sache allerdings: Ich spüre schon wieder diesen Zwang. Krass, oder? Das wird mir manchmal einfach alles zu eng, zu vertraut. Ihr kennt ja meine Macken. Werde ich zu sehr bedrängt, packe ich meine Siebensachen und mache mich aus dem Staub. Ich brauch halt Zeit, um so eine Beziehung aufzubauen. Gerade, wenn es so eine enge Angelegenheit sein soll, worauf sie es offenbar gerade anlegt. Ich habe mit ihr darüber gesprochen und klare Worte gefunden. Sie wirkte etwas verstört und war sich keiner Schuld bewusst. Als wir uns dann auf die Couch gekuschelt haben, suchte sie zwar weiter durchaus intensiv meine Nähe, aber ich fühlte mich nicht mehr so bedrängt. Wir sind wohl auf einem guten Weg. So wurde es trotz des ersten Krisengesprächs doch noch ein schöner Abend. Was haben wir gelacht! Sie fand offensichtlich gut, wie ich ihr mit verstellten Stimmen aus meinem Buch vorgelesen habe. Als es dann Zeit zum ins-Bett-gehen war, hatte sie dann aber leider einen Rückfall in ihr altes Verhaltensmuster. Sie klammerte wieder. Obwohl ich vorher klar festgestellt hatte, dass ich kein Typ für eine Nacht bin (wisch sofort das unverschämte Grinsen aus deinem Gesicht, Frau Blume!) und da meine Zeit brauche. Das wollte sie nicht verstehen. Ich musste mich regelrecht aus ihrer Umklammerung lösen. Sie wollte einfach nicht von meinen Waden ablassen. Zur Strafe habe ich sie ohne Gute-Nacht-Kuss zum Schmollen auf die Couch verbannt. „Und morgen“, grummelte ich mit erhobenem Zeigefinger, als ich das Licht auslöschte, „morgen ziehe ich wieder eine alte Jeans an.“ Und eben nicht die Neue…

Dienstag, August 14, 2007

Bitte lächeln...

Hab mit Entsetzen, aber auch einer gehörigen Portion Freude festgestellt, dass mein Personalausweis am 5. September abläuft. Wollte den heute gleich verlängern lassen. Nicht, dass die Grenzkontroll-Hoschis bei der England-Reise Ende des Monats Mucken machen (deshalb das Entsetzen). Die Freude erklärt sich aus der Hoffnung, dass das dann wenigstens mal ein Ausweis wird, auf dem der Kerl auf dem Bild mir vielleicht mal ähnlich sieht. Nicht wie das Walross auf dem jetzigen.

Also erstmal in die Stadt, Passfotos machen lassen. Mein persönliches Horrorszenario. Immer wieder. Ich hab's schon immer gehasst und werde es wohl auch bis ans Ende meines Lebens. Meinereiner trotzdem rein, aber zumindest standhaft geweigert, die Mundwinkel mehr als ein kleines Stück nach oben zu ziehen. Innerlich gebetet, dass sie die Augenringe oder zumindest den Mitesser auf der Nasenspitze nachher wegretouchieren kann. Erfolgsbilanz: Unentschieden. Augenringe bis Meppen, dafür aber ein halbwegs ordentlicher Riechkolben. Gesamtergebnis: zufriedenstellend. Ehrlich. Hätte schlimmer kommen können. Nette Verkäuferin fragt kurz vor der Kasse, ob ich auch Bewerbungsfotos dazu haben will. STEHT MIR DAS AUF DIE STIRN GEPINSELT, ODER WAS? SEH ICH ECHT SCHON SO VERZWEIFELT AUS??? Also noch fünf weitere Euros abgedrückt und insgesamt für acht popelige Bilder 20 Tacken gelassen. Werde das Gefühl nicht los, dass meinereiner bei diesem Kuhhandel mal wieder klassisch von der freien Kapitalwirtschaft über den Tisch gezogen wurde.

Dann rüber zum Amt und vergeblich versucht, die Tür zu öffnen. Feierabend - festhalten, Leute - ham die da schon um 14 Uhr! Wieder ein Moment, an dem mir schlagartig bewusst wurde, dass ich den falschen Job hab... Morgen nochmal. Daumen drücken!

Montag, August 13, 2007

Music was my first love...

...and it will be my last. Schon lang keine Top-5 mehr abgelassen. So denn...

5) Less On One - Still Inside
4) Feeder - Descend
3) Editors - Munich
2) Nickelback - Rockstar
1) Incubus - Dig

Sonntag, August 12, 2007

Molly Furtado

Ich bin empört! Vorhin sollte "Say It Right" im Radio gespielt werden. Und der Moderator war wirklich unverschämt: Er kündigte Nelly Furtado als die Frau an, "die etwas mehr auf den Hüften" hätte. Sprechen wir von der gleichen Bohnenstange? Vor meinem geistigen Auge sah ich hunderte kleine Gören mit dem Finger im Hals in Richtung Klo und Magersucht rennen. In was für einer kranken Welt leben wir eigentlich???

Lebenszeichen

Ja, liebe Außenwelt, es gibt mich tatsächlich noch. Fast einen halben Monat habe ich schweren Herzens diese schöne Seite vernachlässigt und deshalb auch das mieseste Gewissen wo gibt. Ganz viel Asche über mein lichter werdendes Haupthaar...

Die Gründe meiner Abwesenheit sind - obacht! - mannigfaltig *hüstel* Zuallererst ist da mal der Job, der mich im Moment ganz schön fordert und mir eigentlich so gut wie keine Freizeit lässt. Diese spärlich bemessene Menge an Stunden, Minuten und Sekunden wird dann zuallererst in den Marathonplan investiert. Und was dann noch übrig bleibt, kriegt mein Neffe ab, ganz selten schlafe ich auch mal, aber das habe ich mir fast abgewöhnt. Denn das war's dann aber auch schon mit den 24 Stunden des Tages.

Aber jetzt sehe ich Licht am Ende des Tunnels und will diese Seite wiederbeleben. Mehr noch - es wird sogar einen zweiten Blog geben. Zusammen mit meinen lieben, geduldigen Mitsportlern Anke und Rudi wird ein Marathon-Tagebuch aufgezogen, wir haben ja nur noch wenige Wochen bis Bremen bzw. Berlin. Sobald die Seite steht und es da die ersten Einträge zum Lesen gibt, wird hier ein Link installiert - freut euch drauf, wenn wir drei Bekloppten unterwegs sind, ham wir immer viel zu lachen.

Schönen Abend noch!

Samstag, Juli 21, 2007

Simsalabim, pümmellümm

Da war ja noch was: Yeah, der neue Potter is heut frisch vom Druck geliefert worden! Liebe Außenwelt, ich verabschiede mich hiermit für die nächsten Tage von der Bildfläche. Hoffentlich geht der blöde Dobby drauf... ^^

Nur mal so zur Info

Rock'n'Roll zusammen! So viel mitzuteilen, so wenig Zeit. So denn...

1.) Heut Abend P!NK live gehört - ganz großes Tennis! Niemand ist besser dazu geeignet geschweige denn dürfte überhaupt darüber nachdenken, Janis Joplins "Piece Of My Heart" zu covern. Galore! Saßen bei herrlichem Sonnenuntergang auf der Regenjacke und der Wiese und fühlten uns weltklassig bespaßt... Hach ja...

2.) Morgen soll ich um 9 Uhr mit Anke und Rudi 25 Kilometer in und um Neuenkirchen laufen. Verspüre a) nicht wirklich Lust dazu und b) jetzt grad überhaupt keinen Schlafdrang.

3.) Schicke morgen ganz früh meine Familie in den Urlaub. Eine Woche Ostsee. Die Glücklichen! Moment... Die Glücklichen? Ich Glücklicher! Eine Woche sturmfrei! Wer Bock auf Monsterparty hat, ist jederzeit herzlich willkommen, Bier ist kaltgestellt ^^

4.) Mir wurde heute Käsekuchen angeboten - und ich habe aus bis jetzt noch völlig ungeklärten Gründen abgelehnt. Könnt gut sein, dass ich krank werde...

Freitag, Juli 20, 2007

Was ich schon immer mal...

loswerden wollte: Das Wort "Schießsport" versetzt mich in einen geradezu panisch-neurotischen Zustand, wenn ich es in die Zeitung hieve. Das wird bis zum Feierabend mindestens 17-mal kontrolliert, um auf ja keinen Fall einen Buchstabendreher drin zu haben...

Ich geh jetzt besser ins Bett, war 'ne lange Woche. Nacht!

He f***in' hates me...

Und - HELL YEAH! - der neue Chef hat auch mittlerweile allen Grund dafür :o)

Folgendes Szenario: Morgenkonferenz, unser durch Urlaub diverser Kollegen arg gebeuteltes, verbliebenes Häufchen Elend schleppt sich ins Büro des Chefs und konferiert. Wie immer schleppend. Gelegentlich muss man sich auf die Lippe oder im Härtefall mal in die Faust beißen, um den einen speziellen Kollegen - dem im Moment auch dringend Urlaub zu wünschen wäre, sonst wird er demnächst von einem der potenziellen sieben anderen Amokläufern genüsslich gevierteilt - nicht schon früher von seinem Schicksal zu erlösen. Aber alles reißt sich zusammen und das Ende der Zusammenkunft bahnt sich an. Da spricht einer der wenigen wirklich großartigen Kollegen ein Streitthema zu einem Beitrag an. Um den Hintergrund zu erklären: Dieser besagte Artikel hatte den Verfasser dieses Eintrags am Freitagmorgen kurz nach 8 Uhr fast dazu bewegt, sich vom Arbeitsplatz zu erheben, um auf's Klo zu gehen und dort in beliebiger Reihenfolge a) zu kotzen oder b) zumindest zu sterben. So schlecht war der. Nein, sogar noch schlimmer. Viel schlimmer. Hat das jetzt jeder verstanden? :o)

Der Urheber ist allerdings im Urlaub. Gut für ihn. Denn ein euch bekannter Schreiberling kann sich seinen Kommentar zu dem Thema natürlich nicht verkneifen. Unter anderem fallen im Bezug auf die Überschrift Begriffe wie "dämliche hohle Phrasen" und "nichtssagendes Geblubbe". Drei Minuten voll kontroverser Diskussion später gesteht der neue Chef ein, dass die Überschrift auf seinem Mist gewachsen ist...

Sowas kann einem echt den Tag versüßen! :o)))

Montag, Juli 16, 2007

Musikalische Früherziehung
Ich nochmal. Und zwar gleich aus zwei Gründen: Komme grad vom Laufen wieder und hatte dabei a) den MP3-Player meines Neffen ausgeliehen und b) Zeit, um nochmal über die Göttinger Psychomaus (nein, meine lieben Ponyhof-WGler, von euch ist selbstverstädlich niemand gemeint) nachzudenken.

Fangen wir mit der tollen Nachricht an: Ich habe bei der Erziehung meines Neffen entgegen aller Erwartungen nicht gänzlich versagt. Der Kurze scheint nicht nur meine Vorliebe für Gebäck jeglicher Art geerbt zu haben, sondern auch meinen exquisiten Musikgeschmack. MP3-Player an – und zum Start gleich die Beastie Boys mit „You Gotta Fight For Your Right To Party“ auf die Ohren, nicht schlecht. Dann ging’s unter anderem beschwingt mit Blur („Song 2“), diversen Ärtzte- und Farin-Urlaub-Songs, Franz Ferdinand („Take Me Out“), Snow Patrol („Shut Your Eyes“) und The Bloodhound Gang („I Hope You Die“) weiter. Mein persönlicher Höhepunkt war „Citizen Erased“ von Muse (da hatte ich tatsächlich etwas Pipi in den Augen, dass er ausgerechnet einen meiner absoluten All-Time-Favorites-Geheimtipps in seiner auserwählten Liste hatte). Ich schwebte also irgendwo zwischen himmelhochjauchzend und totaler Seligkeit quer durch die Woltemer Pampa. Da war’s gar nicht schlimm, dass ich eine Viertelstunde mehr als nötig unterwegs war.

Das gibt einem aber natürlich auch noch ordentlich Zeit zum Nachgrübeln. Und da fiel mir doch wieder diese eine gewisse Schnepfe aus Göttingen ein, für die ich hiermit herzlich den Effenberg mache :oP
Ein pikantes Detail war mir nämlich in meiner Berichterstattung entfallen, aber das will ich euch ja nicht vorenthalten. Und zwar war meine Begeisterung für sie gleich einen Zacken gestiegen, als sie mir in der Zappelhalle mitteilte, dass sie auch gern joggen geht (*Endorphinausstoß deluxe meinerseits*). So rund zehn Kilometer sei ihre Runde lang (beachtlich). Dabei würde sie auch gern Musik hören (was ja alles andere als verwerflich ist). Der Haken an der Sache: Sie hört zum Laufen am liebsten – festhalten – Ace of Base! Jeder weitere Kommentar ist eigentlich überflüssig…

Trotzdem noch ein Zitat, weil's so schön passt:
All that she wants / is another baby /
she’s gone tomorrow, boy


Da hätte ja mal jemand hellhörig werden können…

nur ein schwein trinkt allein

ein feuchtes stöckchen von der frau blume. heut wird ausnahmsweise mal die shift-taste boykottiert, die geht mir schon den ganzen tag auf den sack…

morgens: magnesium und milch (zweiteres im müsli)

vormittags: mineralwasser oder saftschorle

mittags: äääh… mineralwasser oder saftschorle

nachmittags: wie peinlich – mineralwasser oder saftschorle (gott, bin ich langweilig)

abends: gern mal ein feierabendbierchen, sonst saftschorle

zum sport: iso-light-schorle oder wasser

bester longdrink: wodka-o, wodka-energy, jack&ginger

bestes bier: beck’s, fosters, jever, desperados (in stetig wechselnder reihenfolge)

bester vodka: egal, hauptsache, er knallt

cocktailtime: sex on the beach, sportsman

bestes wässerchen: wasser is wasser is wasser

bester wein: australischer shiraz

essen gehen: weizenbier oder apfelschorle

mäcces: nix

sterbebett: long island ice tea ohne eistee (könnte den vorgang beschleunigen oder zumindest erträglicher machen)


und noch eine frage zum abschluss: gibt es interessenten an einem lustigen abschussabend mit waldmeisterschnaps? da hätt ich ja sowas von böcke drauf! also lasst es mich wissen :o)

Zukunftspläne

Habe heut mit meinem Ex-Chef Matzell Pläne geschmiedet. Sehr erfolgreich sogar. Wir werden uns dumm und dämlich verdienen! Ha!

Folgender Masterplan schwebt uns vor: Im Anschluss an einen kurzen Abstecher nach Spitzbergen kehren wir mit einem kleinen Gletscher nach Deutschland zurück und eröffnen – Trommelwirbel – eine Pinguinaufzuchtstation! Für teures Geld lassen wir dann das mindere Fußvolk unsere kleinen Frackträger bestaunen. Das ganze Merchandising-Pipapo müssen wir noch bis ins Detail klären, aber das sind dann eh nur Peanuts im Vergleich zu der Knete, die wir Stapelweise scheffeln werden. Wir sind schlichtweg genial!

Matzell kann sogar einen Tierarzt organisieren, aber ich bin da noch skeptisch – die Viecher sollen gefälligst gesund bleiben! Das Aushandeln der Fischfutterration werde ich wohl auch besser selbst in die Hand nehmen, der Gute ist mir da zu luschig. Und hier geht’s schließlich um meine Kohle!

Ein Reim zum Abschluss:
Nee, doch nicht. Mir fällt grad nix ein. Muss auch so gehen… Adios.

Telefonsaufen mit massig Vorsprung

Schräge Menschen rufen zu schrägen Uhrzeiten bei mir an, um mit mir ihren schrägen Abend zu teilen – super! Die Ponyhof-WG hat wieder zugeschlagen: Zumindest zwei Drittel davon. Die dafür aber umso mehr. Drei Flaschen Wein und eine halbe Pulle Wodka – und die liebe Tali hauchte mir per Telefon Schweinereien ins Ohr. Frau Blume war auch ziiiiiiiiemlich guuuuut am Start *hüstel* und hinterlässt im beschwippsten – nein, volltrunken trifft es besser – Zustand neuerdings mit Vorliebe wirre Kommentare auf meiner kleinen, aber feinen Internetseite. Soll sie, kann man alles schön gegen sie verwerten :o)
Schnell waren sich die beiden einig, dass ich nur mit einer Schürze und großzügigerweise zwei Eierwärmern in Hühnerform bekleidet mal bei ihnen in der Küche feudeln darf – großes Tennis! Zumindest sollte ich meine ultraheißen Eisbären-Boxershorts präsentieren, mal sehen... Talis Mom und ein Schwein namens Conny oder so waren auch mit von der Partie. Sie klingt vom Akzent her übrigens wie die FFN-Comedytypen von „Frieda und Anneliese“. Also Talis Mom, nicht die Sau. Die beiden waren allerdings etwas zurückhaltender als das mitunter frech-frivole Hottehü-Duo. Später kam auch noch die liebe Anne dazu, sodass das WG-eigene Tortendiagramm wieder komplett war. Aber nur kurz, weil Tali recht schnell das Handtuch schmiss. Bremerinnen - ts, ts, ts... Halten auch nix aus :oP

Donnerstag, Juli 12, 2007

Wer solche Freunde hat...

...braucht keine Feinde mehr. Ein Blog einzig und allein für meine zwei Marathon-Mitstreiter Anke und Rudi. Heute ham wir eine schnelle 60-Minuten-Runde gedreht, danach fünf Steigerungen und austraben. Also so roundabout 14 Kilometer total - uff... Aber dabei fleißig die Anweisungen unseres von Rudi weitergeleiteten Trainingsplans befolgt. Der kommt mir übrigens schon seit Montag etwas Spanisch vor - ganz schön deftig für die erste offizielle Trainingswoche.

Während des Laufs entwickelte sich dann folgendes interessantes Gespräch mit einer unverhofften Nachricht.
Rudi (locker-luftig-frisch, trotz Kilometer elf): "Laufen wir am Sonntag eigentlich die 25 Kilometer zusammen?"
Meinereiner (transpirierend wie ein Ferkel im Schweinsgalopp): "25 Kilometer??? *schnauf* Jetzt schon??? *hechel* Sacht ma... *röchel* ...der Trainingsplan... *keuch* ...der hat's aber ganz schön in sich... *halb abnippel*"
Rudi: "Nöööö, der ist nur ausgelegt auf eine Zielzeit von 3:15 bis 3:30 Stunden..."
Meinereiner (der schon über eine Zeit von vier Stunden glücklich wäre): *lebloser Abgang der körperlichen Masse in den nächstgelegenen Graben*

Gut, dass morgen Ruhetag ist...

Tut er's oder tut er es nicht?

Lieblingsthema: Der neue Chef. Ich geb uns beiden noch zwei Wochen. Entweder hab ich ihn bis dahin in den Wahnsinn oder zumindest den Freitod getrieben, oder er lässt mich rausschmeißen. Es werden noch Wetten angenommen :o)

Mittwoch, Juli 11, 2007

Mein Baby war beim Friseur

Wurde heute mit "Oh Gott, als du eben um die Ecke gebogen bist, dachte ich, da kommt Mike Leon Grosch" begrüßt. Friseurtermin (morgen) war wohl überfällig...

Montag, Juli 09, 2007

Musik wegen Frauen

Noch schnell die aktuelle Top-5 zum aktuellen Thema "Leck mich am Arsch, Schätzelein":

5. Leave Me Alone - H-BLOCKX
4. Sie will mich nicht mehr sehen - TempEau
3. The Fight Song - Marilyn Manson
2. I Hope You Die - The Bloodhound Gang
1. Ich betäube mich - Deichkind feat. Sarah Walker

Von Meerschweinchen und Naivität
Es gibt da eine gewisse Dame in Südniedersachsen, die hat jetzt echt ’ne Menge Schwein gehabt. Erstmal hat sie sich wie ein selbiges aufgeführt und hätte an dieser Stelle dafür eigentlich in Grund und Boden verflucht werden sollen. Aber nein, sie ist nicht nur mit unverschämter Unverschämtheit, sondern auch mit Fortuna im Bunde. Weil ich mich gestern so ausgepowert hab, dass ich nach drei Stunden intensiver Gartenarbeit und einem zweieinviertelstündigen Dauerlauf kurzerhand auf der Coach kollabiert bin. Und weil ich heute nach dem Dienst allem Muskelkater zum Trotz mit meinem Ex-Chef ausgiebig gelbe Filzbälle durch die Gegend gedonnert habe, bzw. mich damit durch die schöne Amelinghausener Tennishalle hab jagen lassen. Ja, das tat gut. Da kann man den Frust so richtig schön wegballern. Zumindest ein ordentliches bisschen.

Struwelpeter, Schnatterliese, die Geschichte, die is diese: Am Samstagnachmittag begibt sich ein euch bekannter Mensch mitsamt seines schicken Personenkraftwagens in Richtung Göttingen. Mission: Besuch bei der Ponyhof-WG. Dort angekommen, nimmt mich das eine der drei Pferdchens, das sich noch im Stall befand, gebührend in Empfang und man verdückt Pizza. Hmmm, yammi! Dann gesellt sich ein nettes weibliches Wesen, das auf den Namen Anke hört, dazu und die Runde wird gesellig. Zum steigenden Bierkonsum gesellt sich eine Flasche Wodka und lecker Cuarente y tres, der gute alte 43er-Likör mit Milch. Der Pegel steigt, die Stimmung tut’s ihm nach. Mit Beginn der Geisterstunde entschließt das Trio, sich auf den Weg zu einer modernen Tanzbar namens Tangente zu machen. Für alle, die das mal mit T9 per Kurznachricht versenden wollen, ein kleiner Tipp: Da das Wörterbuch bestreitet, dieses Wort zu kennen, einfach aufsplitten in Tang und Ente. Klappt vorzüglich. Nach einem kurzen Fußmarsch und einer etwas wackeligen Radfahrt sind wir am Ziel unseres Wegs: Die Zappelhalle. Ohne große Umwege geht es schnurstracks zur Bar und dann auf die Tanzfläche, wo sich der männliche Teil unserer Gruppe sofort in die zuckende Masse begibt. Die Musik stimmt, das Bier schmeckt, mir geht’s gut. Die Mädels draußen zieren sich dagegen noch etwas, da reibt sich plötzlich ein kleines, süßes Lächeln eng an mir vorbei auf die andere Seite des Raums. Das Sehorgan sendet augenblicklich die Information ans Kleinhirn, dass ihr das grad unglaublich gefallen hat. Zurück kommt der Auftrag, gelegentlich den Augenkontakt zu halten, und im geeigneten Moment den Mund zu benachrichtigen, seine Winkel charmant gen Norden zu ziehen. Gedacht, getan. Das geht so ein Viertelstündchen, bis dem Tänzer bewusst wird, dass die junge Dame sicherlich nicht nur zufällig rüberschaut und dann lächelt. Sieht nach einem Plan aus. Na sowas! Dann also auf zum Angriff.

Elegant wird das Lächeln von der Tanzfläche mit einem Zwischenstopp an der Bar in eine durchaus gemütliche Coach ins Separé entführt und dort in ein unterhaltsames Gespräch verwickelt. Dabei bleibt’s dann aber nicht, weil sich die Gegenüber offensichtlich einig sind, dass da eine ordentliche Hand voll Sympathie im Spiel ist. Es folgt ein Kuss, der – abgesehen von einigen kurzen Unterbrechungen wegen Luftholens, einer Tanzeinlage zu Muse (Supermassive Black Hole) und ebenso passenden wie die Stimmung anregenden Kommentaren – so rund zwei Stündchen blitzschnell verrinnen lässt. Dann entschließt man sich – wieder einhellig – die Lokalität zu wechseln. Freunde werden benachrichtigt, dass man auswärtig nächtigt, und so geht es ab in das Göttinger Umland. Dort erklimmt man zunächst eine mächtig hohe Treppe, die zur Höhle des Lächelns führt. Kurz nachdem ich mit den drei Meerschweinchen (Frederick, Susi und wie-auch-immer) bekannt gemacht werde, erhalte ich den vorher versprochenen Pyjama und mache den zweiten Bettbezug einsatzfertig. Sie quittiert meine Aussage, kein Kerl für eine Nacht zu sein, mit einem zustimmenden „okay“, ehe… Schnitt.

Nach einer wirklich schönen Nacht erwache ich mit einem unverschämt breiten Grinsen mitten im Gesicht. Im Kopf formuliere ich die ein oder andere weltumarmende Kurznachricht, die ich später medial an andere Lieblingsmenschen hätte verschicken wollen. Dann schwebe ich beschwingt ins Badezimmer, schrubbe mit der mir übereigneten Zahnbürste enthusiastisch die Zielobjekte und geselle mich dann in die Küche zu dem Vorabend-Lächeln. Beim Versuch, sie in die Arme zu schließen, verschütte ich tollpatschig wie eh und je ihren Guten-Morgen-Kaffee. Doch im Handumdrehen mutiere ich zu Meister Propper und zewa-wisch-und-wegge das Maleur blitzeblank, ehe mich das Lächeln in die Arme schließt und die bösen Worte „Ich mag dich wirklich sehr – aber mehr auch nicht“ rauswürgt. Echt, tolle Wurst! Und der Schnalle hab ich grad noch die Küche gebonert! Unfassbar! Mein Körper wankt in Richtung Ausgangstür. Die Meerschweine lasse ich grußlos links liegen. Das überaus großzügige Angebot „Wenn du magst, kannst du auch noch gern auf ein Brötchen und Tee bleiben“ wird dankend abgelehnt. Besser so, als wenn ich’s ihr beides rektal verabreicht hätte, worauf mir in dem Moment mehr gewesen wäre. Nach dem schwindelerregenden Abstieg über die fiese Treppe und weiteren 100 Metern Fußmarsch stehe ich außer Sichtweite an einer Kreuzung mitten im Niemandsland – und habe keinen Plan, wie ich zurück zu Anika finden soll. Also stratze ich munter drauflos mit dem festen Vorhaben, zunächst eine Tankstelle aufzusuchen, um dort einen Schokokringel käuflich zu erwerben, an dem ich mich dann ausgiebig strangulieren wollte. Die Wanderschaft verkürzen mir mein Ex-Chef und Herr Naumann am Telefonaparillo. Zum Glück finde ich bereits nach einer knappen halben Stunde Dauerlauf ein Zapfsäulenunternehmen, das allerdings nur harlosere Backwaren feilbietet. Ich entschließe mich für viele Croissants, Weltmeister- und ein fluffiges Quarkbrötchen, das ich schon auf dem Weg in mich hineinstopfe. Außerdem schleppe ich fortan das Göttinger Tageblatt sowie einen Zwei-Liter-Eistee-Pack, den ich zügig leere, mit mir herum. Erstaunlich schnell finde ich den Weg zum Ponyhof und werde dort wieder vom einem Drittel der Belegschaft verschlafen, aber mit einem vielsagenden Grinsen begrüßt. Während des Frühstücks darf ich mir wahre Wahrheiten über die umfangreiche Regelkunde des ordnungsgemäßen Kennenlernens von potenziellen Sexualpartnern und ein paar zünftige Lacher auf meine Kosten anhören. Allein der Vorname des Lächelns – Tatjana – ließ die liebe Frau Blume mehrfach in herzhafte Schnappatmung verfallen. Er würde so schön in meine Sammlung bescheuerte-Namen-verflossener-Verflossenen wie Monique oder Eva passen. Ich seh sie vor meinem geistigen Auge schon wieder breit Grinsen. Durchaus zurecht, wie ich an dieser Stelle eingestehen muss. Blöd, blöd, blöd – aus meiner Sicht.

Schön – erneut aus meiner Perspektive – ist allerdings, dass es mir tatsächlich gelungen ist, diesen Eintrag ohne wirklich böse Flüche oder gemeine Bezeichnungen für meine Kurzzeitgastgeberin zu beenden. Dabei war meine kreative Schaffensphase in den vergangenen zwei Tagen durchaus beachtlich. Na wenn das mal nichts ist. Interessenten dürfen sich allerdings gern an mich wenden, um die spontan entstandene 17-seitige Broschüre „Die schlimmsten Schimpfnamen für die Schlampe von gestern Nacht“ gegen einen kleinen Unkostenbeitrag bei mir zu erwerben. Zuschriften bitte per Post oder E-Mail an die allseits bekannten Adressen. Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. Auf Wiedersehen.

Freitag, Juli 06, 2007

Hugh-Grant-sein-Song-Telefonsauf-Party! :o)
Was braucht man, um einem beschissenen Tag einen Weltklasseabend folgen zu lassen? Zwei scharfe Mädels in Göttingen, zwei funktionstüchtige Telefone, ein wenig (oder mehr) Alkohol an beinen Endapparaten – und natürlich massig gute Musik! Spontanes Telefonsaufen, yeah! Dann wird da wild und hemmungslos rumgeknutscht, -geträllert und -gelitert, während die miese Laune im Nu verfliegt. Da lässt man sich selbst von Schminkattacken, der typischen Umziehproblematik und sogar Pinkelpausen nicht aufhalten, nein, da wird tapfer weitergequasselt, bis der heiße Draht so richtig ins Schwitzen kommt. Allerdings gehen dabei auch alle vorbildlichen ich-geh-heut-früh-ins-Bett-um-morgen-fit-zu-sein-Pläne den Bach runter – eeeeeeegal! :o)

Schade, dass ich nicht mehr mitkonnte, hätt die Nacht gern mit euch durchgetanzt. Aber das holen wir morgen, nein, heute Abend nach, ihr zwei süßen Schnuffelnasen. Denkt an die Ahoi-Brause, ich bring den Vodka und den albernen Hüftschwung mit. Und dann tanzen wir wie Hugh Grant inklusive Videobeweis, yeah! Und ich will „Your Song“ lernen, den ihr mir so schön vorgesungen habt! :o)

Fühlt euch gedrückt und gebützt vom shortstragenden Eisbärmann :oP

Donnerstag, Juli 05, 2007

Warum?

Leute, der Supergau ist eingetreten! Mein absolutes Traumpaar hat sich heute getrennt. Nach vielen glücklichen Jahren in wilder Ehe und sogar fast vier Jahren in offizieller "Lebenspartnergemeinschaft", wie das bei den beiden so unschön hieß. Einfach unfassbar! Ich bin maßlos enttäuscht von der Liebe und dem Leben an sich...

Im Dienst ist auch weiter der Wurm drin. Der Neue holt jetzt nach und nach seine neuen Untergebenen zu Einzelgesprächen in sein Büro. Morgen bin ich dann wohl dran - der erste offizielle Austausch von Worten. Mal sehen, wie das wird...

Mittwoch, Juli 04, 2007

Ins Knie gef***t
(Comic von www.nichtlustig.de)

Skurrile Krankengeschichte: Patient W. (26, ledig, gutaussehend *hüstel*) soll gekernspinnt werden. Wird er auch. Und zwar bei Dr. B. Tags darauf soll er nochmal rumschauen und sich das Ergebnis schildern lassen. Macht er. Man schüttelt die Hände und steuert ein Behandlungszimmer an. Dort klemmt der Arzt die großformatigen Bilder unter die Lichtmaschine, während sich ein freundliches Gespräch unter Laufbegeisterten entwickelt. Netter Kerl, denkt W. über seinen Gegenüber. Scheiß Menschenkenntnis. Denn der blickt kurz auf die MRT-Fotos, nimmt sie wieder ab, steckt sie in einen Umschlag und gibt sie dem Patienten zurück: "Glück gehabt, is nix." Patient: verwirrt. "Ähm, toll, wirklich. Aber ich hab da wirklich Schmerzen. Womit kann das denn zusammenhängen?" Beide verfallen in kurzes Schweigen. Das Hirn des Halbgottes in weiß rotiert. "Lassen Sie mich nochmal schauen." Wiederholung der Eingangsszene, intensiverer Blick des Fachmanns. "Also ich kann da nichts Genaues erkennen." Zu W. gewandt. "Wobei tut's denn weh. Und wo genau." Patient beschreibt ausführlich. Darauf der Experte: "Ah, der Schmerz sitzt also an dem *Fachausdruck bitte hier einfügen*-Band..." Wieder rotiert das Hirn, wieder schweigt der Weißkittel mit fachmännischem Kinnkratzen ein Weilchen. Dann noch ein Blick auf die von unten belichteten, aber keineswegs unterbelichteten Beweisfotos. "Tja, also da sitzt schon eine Entzündung und der Knorpel ist angegriffen...", - W. denkt bei sich: "Ahaa...." -, "...aber da kann man nix machen. Wenn Sie Halbmarathon laufen können und es wird ein bisschen dick geht das ja noch. Am besten regelmäßig mit Heilsalbe einschmieren und wenn's nicht besser wird kommense eben nochmal." W. bedankt sich (für nichts) und verabschiedet sich mit dem Gedanken: "Wohl kaum..."

Lesen Sie bald an gleicher Stelle, gleicher Welle: Patient W. holt sich eine zweite ärztliche Meinung ein...
Hmpf, Quacksalber...!

Dominanz durch Ignoranz

Weiß zufällig jemand, wo gerade der Weltrekord im Sich-mit-dem-Chef-gegenseitig-ignorieren liegt? Ich starte gerade einen interessanten Versuch - wäre ja gelacht, wenn der Langstreckenläufer da nicht länger durchhalten sollte.

Bin ja mal gespannt, wie er mich eines Tages entnervt kündigen will, ohne mit mir zu sprechen. Halte euch auf dem Laufenden - mit euch kommunizier ich ja immer noch gern :o)

Montag, Juli 02, 2007

Hoppla, glatt vergessen...

Thema des Tages: der neuche Chef! Schräger Typ. Mal sehen, ob er morgen mit mir spricht oder mich weiter ignoriert...

In die Röhre geguckt

Nein, sogar bis zur Nasenspitze reingesteckt worden. Ein hoch auf die moderne Kunst der Kernspintomographie! Jetzt hätt ich nur gern noch ein Ergebnis bekommen, wie übel mein Knie nun im Arsch ist. Aber Dr. Horstmann hatte es leider eilig - und dann wird das wohl erst morgen was. In diesem Zusammenhang übrigens wieder festgestellt, wie grenzwertig Gespräche zwischen völlig normal angezogenen Leuten (Arzt, Arzthelferin) in Menschen nur in Unterhose (meinereiner) sind. Skurrile drei Minuten. Unbehagen galore!

However... Hoffe, ich hab beim Kernspinnen genügend still gehalten, 20 Minuten können verdammt lang sein. Hatte einmal so ein komisches Muskelzucken im Oberschenkel, hoffe, das hat's nicht versaut. Sonst muss ich morgen nochmal reinflutschen - und das wär ja albern...

So, was wollte ich noch Interessantes loswerden? Ach ja, wird mal wieder Zeit für meine aktuelle Top-5-Liste der tollsten Musikempfehlungen wo gibt. So denn.

5. The Hindu Times - Oasis
4. Munich - Editors
3. Roll With It - Oasis
2. Descend - Feeder
1. An End Has A Start - Editors

Man könnte glatt behaupten, ich würde in alten Britpop-Erinnerungen schwelgen. Ja, könnt man wohl.

Sonntag, Juli 01, 2007

Brot für die Welt…

…Kuchen für mich! Wie geil is das denn bitte? Muddern Schulz hat als Dankeschön für’s Mitnehmen zur Kieler Woche einen Käsekuchen für mich gebacken. Stand kurz davor, auf die Knie zu sinken und einen Heiratsantrag loszuwerden, hab dann aber mit Müh und Not gerade noch so die Kurve bekommen. Dem guten Stück ging’s natürlich schon gehörig an den Kragen. Und er ist bombenlecker. In diesem Sinne: Mahlzeit!

Supermariorgasmus

Schräge Begegnung beim Hausarzt: Meinereiner sitzt die Zeit totschlagend im Wartezimmer, neben mir ein Herr mittleren Alters im Nadelstreifenanzug mit einer wichtig aussehenden Aktentasche auf dem Schoß. Höchstwahrscheinlich Unternehmer. Er hat es wohl zu etwas geeeeebracht - Glückwunsch…

Da geht die Tür auf und herein rollt eine ältere Dame, so knapp 60. Sie parkt ihr freundliches Omalächeln samt Rollstuhl neben mir, alle außer dem Nadelstreifenanzug wünschen sich einen guten Morgen und dann hätten wir wieder in diese typische Wartezimmerstille verfallen können. Aber nich mit Rolli-Omi! Es folgt ein ausführlicher, mindestens zehnminütiger Monolog über ihr genaues Krankheitsbild. Während der Unternehmer durch Ignoranz glänzt, und als einzige Reaktion sein Klammern um den Griff der Aktentasche noch verstärkt, bin ich der freundliche Junge von nebenan und versuche Omas Tag durch ein paar aufmunternde Worte zu bereichern. Klappt wohl auch. Sie sieht glücklich und erleichtert aus, als sie ihren Vortrag beendet hat und in die Tasche ihres heißen Ofens greift – um einen Gameboy ans Tageslicht zu befördern. Ich staune nicht schlecht, der Nadelstreifenanzug registriert es mit einem verstohlenen Seitenblick. Die Titelmelodie von Super Mario World ertönt. Omi quietscht vergnügt mit. Ich unterdrücke ein lautes Lachen und merke, wie mir die Tränen in die Augen schießen. Aber es soll noch besser kommen. Denn die gute Dame versinkt förmlich in die kleine digitale Welt des dicken Klempners und kommentiert alle seiner Heldentaten auf ihre ganz spezielle Weise. „Oooooooooooaaaaaach, Bonus!“ ist eines meiner Lieblingszitate, während sich meine Lachmuskeln rhythmisch kontrahieren und es mich schon langsam vor Lachen schütteln. Weitere Zitate wie „Mmmmmmmhmmmmmmhmmmmmario!“, „Kommst du wohl her, du Stück!“ und „Ja, Joaaah, Jaaaaaaa!“ lassen auf eine klassische Ausbildung als Pornostar rückschließen. Ihre ganz eigene „Beziehung“ zu der kleinen, geilen Drecksau in der roten Latzhose erfährt ihren Höhepunkt – und dieses Wort ist hier völlig absichtlich gewählt –, als sie das Level knackt, die Spielekonsole triumphierend gen Himmel reckt und mit einem orgasmischen Zucken ihren Sieg zelebriert. Offensichtlich - und das schreibe ich völlig ohne Neid - hat's Mario voll drauf...