Sonntag, Juni 03, 2007

THW ist Meister...

Hamburg ist nur Zweiter, Flensburg ist nur Dritter - oh, wie ist das bitter... Muahahahahaaaa! :o)

Es geht doch nichts über ein bisschen Schadenfreude auf Kosten anderer. Vor allem, wenn man ihr gemeinsam mit dem geschätzten good ol' Naumann, jeder Menge Flüssignahrung sowie gefühlten 20.000 anderen mitunter bekloppten bis schrägen Persönlichkeiten auf einem eng bemessenen Kieler Rathausplatz frönen kann. So geschehen am Sonnabendabend. Galore, sag ich da nur!

Knapp zehn Stunden sowie 313 Elementen auf zwei Digitalkameras später schlafen die angeschlagenen Hauptprotagonisten den Schlaf der Gerechten. Völlig verdient, schließlich haben sie ein Abenteuer aufzuarbeiten, das sie von einem skurrilen Erlebnis zum nächsten Lachkrampf stolpern ließ. Was sie nicht alles erlebt haben, der naseweise Herr Naumann und sein treuer Weggefährte: Eine Muh (Elch), eine Mäh (Zwelch), keine Täterätätä; ein Afromann, der "Komm-hol-das-Lasso-raus"-Tanz und selbst ein Wollsockentrauma... Und ganz zu schweigen von den grenzwertigen ganz persönlichen Eindrücken kurzfristiger sexueller Verwirrtheit (Schleifchen-Naumann) oder die Kurzgeschichte "Schlabbern fürs Schild" (Calli, the Knutschkugel). Leset weiter, geneigte Leserschaft, und ihr werdet Schmunzeln müssen...

Gegen 14.30 Uhr fällt der Startschuss am Kronshagener Weg. Die zwei Lausbuben, die sich passend chic in Schale geworfenen haben, ziehen auf in die Schlacht. Bewaffnet mit einer Familienpackung Waffeln, der es nicht vergönnt sein sollte, den Einzug auf den Rathausplatz mitzuerleben, Kameras, Regenjacken sowie Pauli II in Memoriam Pauli I, der uns vor rund zwölf Monaten an gleicher Stelle treue Dienste geleistet hatte. Leider galt es zunächst auch Pauli II - wie seinerzeit bei dem in guter Erinnerung gehaltenen Vorgänger - ihm die Schaumigkeit auszutreiben. Mit mäßigem Erfolg...
Egal, hauptsache flüssig. Aufstehen, Mund abwischen, weiter geht's. Denn die nächste Überraschung wartet schon um die Ecke. Auf dem skandinavisch angehauchten "Willi", dem Wilhelms-Platz, trabt uns ein waschechter Elch entgegen, wedelt lustig mit den Ohren, erzählt uns einen dreckigen Witz und verspricht, uns für die anvisierte Meisterschaft ganz kräftig die Hufe zu drücken. Seltsam, was so die ersten Schlucke Bier auf nüchternen Magen bewirken können. Weil uns die Geschichte ohne hieb- und stichfeste Beweise viel zu unglaubwürdig erschien, haben wir ihn kurzerhand zu einem Schnappschuss überredet. Bereitwillig schmiss er sich neben SIEH-WANN-ÄHND-ÖHNLIE Naumann mit einem breiten Grinsen über die Backen ins Blitzlichtgewitter. Allen Zweiflern sei hiermit empfohlen, Abbitte zu leisten. HA!
Wenig später stolpert das dynamische Duo über eine Schleife auf dem Kronshagener Weg (schon seltsam, wie langsam sie vorankommen - aber Waffelnmampfen bremst, im Ernst!). In einem Anflug homo-, bestenfalls nur metrosexueller Begeisterung will sich Herr Naumann das Fundstück in die wallende Matte binden. Klappt aber nicht. Die Sau wehrt sich. Kurzerhand wird das nützliche Accessoire auf Brusthöhe befestigt. Callis Vorschlag, dafür einen Tacker zu verwenden, wird abgelehnt. Schade eigentlich. Die Wirkung des neuen naumannschen Outfits lässt sich grob und mit viel Gutwill als "geringfügig erotisierend" zusammenfassen - na zum Glück lässt sich über Geschmack nicht streiten...

Am Rathausplatz geht's Pauli II an den Kragen. Zur Halbzeit (14:14) ist er um einiges schlanker, während die Kieler Jungs umso voller werden. Nur ein Wortspiel? Mitnichten. Doch Naumanns Gier nach mehr wird auch von dem ein oder anderen Kurzen nicht gestillt. Er lechzt nach einem Triple-Zeichen, das er in der Menge entdeckt hat. Daraus entsteht die Mission: Schildbürger. Also schwärmen die Rabauken aus, um derselben zu organisieren. Nach ein paar ergebnislosen Versuchen an diversen Bierständen wird Calli von einem weiblichen Objekt unbekannter Herkunft kontaktiert. Inhalt des Memos: Er kriegt ihres, wenn er sie bützt. Kann se haben... Zwei Minuten später vermeldet der erste Maat "Mission: completed" und macht sich grußlos auf, um dem Commander die im Beutel befindliche erbeutete Beute zu überbeuteln... äh... -bringen. Dessen Gemüt ist nach der Opfererbringung besänftigt und milde gestimmt: Zum Zeichen seiner Dankbarkeit erlaubt er seinem zum Offizier beförderten Handlanger, bildlich festzuhalten, wie er sich einen ordentlichen Schluck aus der Pulle gönnt. Zum Wohlsein!

Dann geht's weiter, zweite Halbzeit. Schnell wird klar: Wir holen die Schale. Nordhorn wehrt sich zwar nach Kräften, aber gegen soviel geballte Zebra-Power ist nicht viel auszurichten. Entsprechend steigt nicht nur der Pegel, sondern auch die Stimmung. Hier Herrn Naumanns waghalsiger Becher-Stunt. Bitte, liebe Kinder, nicht zu Hause nachmachen...

Doch soviel Frohmut kommt nicht bei allen gleichgut an. Der große, dicke Afromann meint, wir sollen nicht so laut sein. Hier sieht man allerdings sehr deutlich, dass er derbe einen an der Klatsche hat... Wenige Minuten später ertönt allerdings der Schlusspfiff und wir liegen uns mit ihm versöhnlich in den Armen - WIR SIND MEISTER! Nur der Fotograf mit den geschmackvoll geringelten Wollsocken wollte es zunächst nicht glauben. Doch auch ihm kam letztlich die Erleuchtung: Er hatte es selbst fotografiert - Kieler Jubel, wohin das Auge blickt... Da fand sich sogar prominenter Besuch zu einem kleinen Stelldichein ein. Allerdings hat den kamerascheuen Knilch kaum jemand zu Gesicht bekommen. Doch als Eagle-Eye Naumann jubelte: "Guckt mal, ein Zwelch", zückte Calli geistesgegenwärtig und völlig ansatzlos seine Digicam und drückt gewitzt aus Hüfthöhe ab - Volltreffer! Der geniale Schnappschuss dieses ebenso possierlichen wie menschenscheuen Tierchens wird als Bild des Jahres gehandelt. Greenpeace und der Nabu lecken sich die Finger danach - gut so. Da sollte ein stolzes Sümmchen herauskommen, wenn die Bildrechte clever vertackt werden...
Unsere Helden entschließen sich euphorisiert zu einem kurzen Zwischenstopp in Torbens Höhle. Durch den Einsatz akrobatischen Geschicks gelingt es ihnen sogar, auf dem Heimweg beim Dönermann einzukehren. Jetzt sag noch einmal einer, Männer wären nicht multitaskingfähig...
Wieder zurück am Ort des Jubels bekommen sie noch weibliche Unterstützung. Andrea gesellt sich freundlicherweise dazu und verbringt eine lustige halbe Stunde mit den Feierwilligen. Danke dafür. Aber was wäre das für eine Nachricht ohne Foto, fragt ihr euch? Stimmt genau! Verdammte Axt, ihr kennt mich aber schon ganz schön gut... :o) So soll es denn auch sein:

Was dann folgt sind jede Menge Krach, peinliche Anrufe auf Mailboxen mit "Stand-by-me"-Gesangseinlage (wehe, wenn das nicht gelöscht wird, Rebecca!), eine unfassbar schnell einstudierte Choreographie zu "Komm hol das Lasso raus" und königlicher Klamauk mit der Mannschaft. Allen voran "Pitti" Petersen und Dominik Klein scheinen ihren Spaß zu haben. Letzteren muss nach Mitternacht das Mikro förmlich aus der Hand gerissen werden. Auf dem Rückweg präsentieren wir dem noch wachen bzw. von uns vorbildlich geweckten Publikum, wie denn die blöden Flensburger, Hamburger, Gummersbacher, Balinger, etc... gehen (gebückt, niedergeschlagen - Quasimodo-Style eben) - und wie das die stolzen Kieler denn so machen (Hintern anspannen, Brust raus, Bauch rein und hoch das Bein). Unsere spaßintensive Interpretation von "Ruby" der Kaiser Chiefs wird mit einem vergnüglichen Lächeln der Passanten gebilligt. Bei Zippel's stimme ich allerdings vergebens Oasis' Wonderwall an - bis auf mich scheint niemand mehr als den Refrain nicht zu kennen. Ungebildetes Dreckspack! Noch nicht mal der Naumann kriegt's gebacken, der dadurch ein kleines bisschen seiner halbgöttlichen Genialität einbüßt. Das schreit nach kollektivem Nachsitzen, liebe Kieler. Das Klassenziel ist stark gefährdet.

So, Feierabend. Halt, eines noch:

Irgendjemand Kekse? Niemand? Sicher? Na gut, dann bleibt mehr für mich... Mahlzeit!

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