Sonntag, April 01, 2007

Dickes B oben an der Spree...

Geschafft! Der 27. Vattenfall Halbmarathon von Berlin liegt hinter mir - und ich war selten so glücklich, es überstanden zu haben. Nach Amelinghausen ging's mir ja schon richtig dreckig - aber das hab ich heute nochmal locker getoppt. Im Zielsprint hat mir die Hitze (zirka 20 Grad, gefühlt: 200) ordentlich zugesetzt und den Kreislauf mal locker verrückt spielen lassen. Ganz im Ernst: An die Ziellinie kann ich mich nicht mehr erinnern. Weiß noch, dass ich drei Kilometer vor dem Ziel noch eine knappe Viertelstunde hatte, um die 1:50 Stunden zu knacken. Dann bin ich gesprintet wie ein Wahnsinniger und hab mir damit den Rest gegeben. Also danach sofort ins Sauerstoffzelt, weil ich wackelig auf den Beinen war. Dort hab ich mich hingelegt und ein bisschen Tee getrunken. Nach fünf Minuten fühlte ich mich deutlich besser und hab mich verabschiedet. Draußen vor dem Zelt irrte ich dann weitere fünf Minuten völlig orientierungslos durch die Gegend. Wo hatte ich nochmal geparkt? Bin ich überhaupt mit dem Wagen gekommen? Wo zum Teufel muss ich meinen Chip abgeben? Warum haben alle eine Medaille - nur ich nicht? Wo ist die Klamottenausgabe? Wollte mich dann in eine Seitenstraße zwängen, um den letzten Punkt zuerst anzusteuern, aber da wurde mir richtig übel und ich bin wieder zurück zu den Sanis gewankt. Dort ins Zelt der "Elite Damen" (wenn schon, denn schon...) und die erstbeste Rettungssanitäterin auf mein unpässliche Lage angehauen. "Ich muss zu Katja Leben in die Thomasiusstraße 4." - "Na sowas. Da bringen wirse jetz aber nich hin, wa?" "Ist mir klar, aber ich weiß nicht, wie lange ich Ihnen das noch mitteilen kann, bevor ich hier umklappe. Also schreiben Sie sich das bitte sicherheitshalber auf." Blöde Schnepfe... Sie griff dann genervt zum Stift, drückte mich auf eine Liege und schenkte mir widerwillig noch mehr Tee ein. Dann Blutdruck messen - der war wohl voll im Arsch. Also musste ich bleiben. Zwischenzeitlich ging's mir dann besser und ich spielte im Kopf die folgenden Möglichkeiten durch. Benachrichtigen die jetzt Katja? Muss die Arme durch die halbe Stadt eiern, um mich hier abzuholen (wie peinlich wär das denn...)? Oder bringen sie mich sofort ins Krankenhaus? Wenn ich ihnen erzähle, dass ich nachher noch nach Soltau fahren muss - werden sie mich überhaupt gehen lassen? Fragen über Fragen...

Naja, egal. Musste dann zwei weitere Sanis und eine Ärztin davon überzeugen, dass es mir trotz zweifelhaften Blutdrucks gut gehe. Dann haben sie mich meiner selbst überlassen und ich irrte noch ein Weilchen durch Berlin auf der Suche nach meinem Klamottenbeutel, meiner Medaille und der S-Bahn-Station. Da ihr jetzt diese Zeilen lesen könnt, wisst ihr, dass ich alles geschafft habe - hurra... Soviel zum Schnelldurchlauf. Details von Berlin kommen später noch. Ach so, die Zeit noch: Hab die anvisierten 1:50 Stunden knapp verpasst. 1:51:10 Stunden - aber damit muss ich angesichts der Umstände mehr als zufrieden sein - und bin es auch :o)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

RESPEKT!!! auch wenn wir uns gestern leider nicht mehr getroffen haben (ich musste leider früher als erwartet zur Geschäftsstelle), so hinterlasse ich nun doch noch ein Lebenszeichen von mir.
Und zwar mit vollem Respekt, dass du den kleinen Marathon gelaufen bist.
Sehr cool.
Wenn du das nächste mal in der Stadt bist - give me a call.

LG
Steffi